Hierzu ist eine differenzierte Behandlung je nach Krankheitsbild wichtig. Deswegen erfolgt die Darstellung der Behandlungsmöglichkeiten nach Stadien unterteilt in reine Knorpelschäden oder in fortgeschrittene Arthrosestadien.
Die Behandlung von isolierten Knorpelschäden in einem Gelenkpartner bei jungen Menschen wird völlig anders durchgeführt als die Behandlung der Spätstadien der Arthrose, bei der in der Regel ein Gelenkersatz durchgeführt werden muss.
Neben Unfällen, bei denen es zu einer direkten Verletzung des Gelenkknorpels kommt, können auch lang andauernde Überbelastungen und Fehlstellungen, Übergewicht als auch Stoffwechselstörungen wie Gicht oder Immunerkrankungen wie Rheuma, zu einer Schädigung des Knorpels führen.
Die 3 – 5 mm dicke Knorpelschicht im Kniegelenk hat eine extrem hohe Belastungsfähigkeit. Während des normalen Gehens wird ca. das drei- bis vierfache des Körpergewichtes auf den Knorpel übertragen, während beim Treppensteigen zum Teil Belastungen bis zu einer halben Tonne (500 kg) auf das Kniegelenk auftreffen. Im Sprung gibt es Belastungen bis zu einer Tonne, die auf den Gelenkknorpel des Kniegelenkes wirken. So kann man sich sicherlich gut vorstellen, dass im Falle eine Kreuzbandverletzung mit Teilverrenkung des Gelenkes auch eine Abscherung des Knorpels auftreten kann.
Ein weiteres Auftreten von umschriebenen Gelenkerkrankungen bei jungen Menschen ist die sogenannte Gelenkmauserkrankung, die Osteochondrosis dissecans.
Bei größeren Schädigungen erfolgt eine arthroskopische Abklärung des Kniegelenkes. Oberflächliche, instabile Knorpelschuppen werden geglättet. Bei größeren Knorpelschäden, die tiefgreifend sind, erfolgt eine Mikrofrakturierung oder eine Pridie-Bohrung. Hierbei handelt es sich um sogenannte stimulierende Verfahren, bei denen der Knochen unterhalb der Knorpelschicht eröffnet wird, sodass Stammzellen aus dem dort liegenden Knochenmark in den Defekt einwandern und zu einer Ersatzknorpelbildung führen. Auch besteht die Möglichkeit einer sogenannten Abrasionsarthroplastik, bei der oberflächliche, halbmondförmige stimulierende Defekte in die Knochenschicht unterhalb des verletzten Knorpels gefräst werden.
Diese Verfahren sind bei jungen Menschen möglich. Mikrofrakturierungen oder Abrasionsarthroplastiken bei Patienten über 60 Jahre haben leider bei weitem nicht mehr den selben Erfolg wie bei jüngeren Menschen.
1.OATS - Osteochondrale autologe Transplantation
(Knorpel-Knochen-Zylinder-Transplantation)
Hierbei werden arthroskopisch oder bei größeren Defekten auch durch Eröffnung des Gelenkes aus einem nicht belasteten Anteil des Gelenkes, z.B. am oberen äußeren Anteil des Knietunnels oder am äußeren Anteil des Kniescheibengleitlagers, gesunde Knorpel-Knochen-Zylinder mit einer Hohlstanze gewonnen (Spenderknorpel). Es handelt sich in der Regel hier um einen ca. 1,8 cm langen Knorpel-Knochen-Block mit oben intakter Knorpeldecke. Der defekte Knorpel, in der Regel an der inneren Oberschenkelrolle wird ebenfalls mit einem etwas kleiner dimensionierten Hohlzylinder entnommen. Die beiden Knorpel-Knochen-Zylinder werden miteinander vertauscht, sodass dann der gesunde Knorpel-Knochen-Zylinder in den Defekt und stark belasteten Anteil des Gelenkes an der inneren Oberschenkelrolle eingesetzt wird. Die Patienten müssen in der Regel sechs Wochen an Gehstützen entlasten und für drei Monate sind sportliche Aktivitäten nicht möglich.
2.Knorpel-Transplantation
(ACT = Autologe Chondrozyten- (Knorpelzellen) Transplantation)
Hierbei handelt es sich um ein relativ neues Verfahren, das leider von den Krankenkassen in der Regel nicht übernommen wird. Selbst die Privatkrankenkassen erstatten die Behandlung nur auf besondere Anfrage. Bei der Methode wird zunächst eine Arthroskopie durchgeführt. Es wird ein kleiner Stanzzylinder von normalen Knorpelzellen entnommen. Die steril entnommenen Knorpelzellen werden in ein Speziallabor transportiert. Hier erfolgt eine Knorpelzellzüchtung bis zu einer ausreichenden Anzahl von Knorpelzellen, in der Regel 10 – 12 Millionen innerhalb von 2 – 3 Wochen. Danach werden die gewonnenen Knorpelzellen über eine erneute Arthroskopie oder Gelenkeröffnung, je nach Größe des Defektes, nach Anfrischung des Knorpeldefektes über eine Membran oder eine besondere Knorpelmatrix in den Gelenkdefekt eingebracht. Hierdurch entsteht neuer kollagener Knorpel, der in den Defekt einwächst. Auch diese Patienten müssen für sechs Wochen entlasten und sollten bis zu einem Jahr keine Kontaktsportarten ausführen. Der Vorteil des Verfahrens ist, dass es auch bei größen Defekten von 2 - 10 cm angewandt werden kann. Es können auch Knorpelschäden am Knie- und Sprunggelenk behandelt werden. Allerdings ist die Behandlung nur geeignet für die Knorpelschäden an einem Gelenkpartner. Zur Behandlung der Arthrose, bei der beide Gelenkpartner bereits stark geschädigt sind, ist dieses Verfahren nicht geeignet.
Die Univers II Schulter-Totalendoprothese wird zur Behandlung der Arthrose der Schulter eingesetzt und ersetzt die betroffenen Anteile des Schultergelenks.
Zunächst legt der Operateur das Schultergelenk frei. Auf dem Oberarmkopf wird eine Schnittlehre platziert. Dann werden durch die Lehre zwei Drähte in den Oberarmkopf gebohrt, um die Schnittführung zu bestimmen. Die Lehre wird entfernt. Der Humeruskopf wird mit einer Knochensäge abgetrennt, wobei der Draht als Referenz dient. Der obere Teil des Oberarmkopfes wird zusammen mit den Drähten abgetrennt. Mit einer Fräse wird ein Loch von der Schnittfläche zur Mitte des Humerusschafts gebohrt. In dieses Loch wird eine Stanze eingeführt, die Platz für die Prothese schafft. Nach Einsetzen einer Probeprothese widmet sich der Operateur der Pfanne. Eine Bohrführung wird auf der Pfanne zentriert. Durch die Führung wird ein Loch gebohrt. Mit einer Knochenfräse wird die Gelenkpfanne geglättet, bis frischer, blutender Knochen vorliegt. Dies ermöglicht ein Einheilen der Prothese am Knochen. Mit einer zweiten Führung wird jeweils ein Loch über und unter dem Mittelloch gebohrt. Der Knochen zwischen den Löchern wird entfernt. Mit einer Stanze wird das Loch länglich erweitert. Das Pfannenloch sowie die Rückseite der Prothese werden mit Knochenzement gefüllt. Dann wird die neue Pfannenfläche einzementiert. Nach Aushärten des Zements wird die Probeprothese aus dem Oberarmknochen wieder entfernt. Die endgültige Prothese wird in den Schaft eingeschlagen. Sie kann bei Bedarf ebenfalls zementiert werden. Es wird eine Probegelenkfläche aufgesetzt. Der Operateur testet die Beweglichkeit und Stabilität der Prothese. Wenn er mit dem Probeimplantat zufrieden ist, wird der endgültige Prothesenkopf auf den Schaft geschlagen, und die Operation wird zu Ende geführt.
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